Mittwoch, 17. Dezember 2014

Dienstag, 4. November 2014

La Flèche bei der HSS der seltenen Hühner

Endlich. Es gab sie wieder zu sehen: Die La Flèche in verschiedenen Farbschlägen.
Letztes Jahr in bei der Hauptsonderschau (HSS) der Haubenhühner und seltenen Hühnerrassen in Kaunitz hatte lediglich ein la Flèche-Züchter Tiere gezeigt. In diesem Jahr in Ronneburg bei Gera konnte man erfreuliche 28 Tiere in 4 Farbschlägen bewundern.

Erfreulich war auch die Qualität der ausgestellten Tiere. Einige waren noch nicht ganz ausgereift, doch auch sie wussten weitestgehend mit Qualitäten zu punkten. Ein Vorzüglich wurde in diesem Jahr nicht vergeben. So fehlte den für V vorgeschlagenen Tieren ein Quentchen Qualität in den Ohrscheiben um eine Bestätigung des Vorzüglich zu erreichen.

Schwarz
Der schwarze Farbschlag, der eigentlich noch der stärkste bei den La Flèche ist, war mit 3,7 Tieren von drei Züchtern im Verhältnis zahlenmäßig etwas unterrepräsentiert in Ronneburg. Die beste Henne in schwarz präsentierte in diesem Jahr Gernot Leimbach mit hv96. Jochen Schmauch und Andrea Höh hatten jedoch auch sehr gute Hennen in schwarz am Start, die ebenso einen prima Stand, Form und Grünlack zeigten. Die ausgestellten drei schwarzen Hähne waren etwas schwach. Sie waren durchweg noch nicht ausgereift und konnten alleine schon deshalb nicht die gewünschte Qualität zeigen.

Blaugesäumt
Bei den blaugesäumten waren 4, 7 Tiere von zwei Züchtern vertreten. Besonders eindrucksvoll präsentierten sich die blaugesäumten Tiere von Chris Vollhardt, die alleine schon durch ihre Größe und im Gesamteindruck auffielen. Die blaugesäumten Hähne des Züchters überzeugten besonders durch ein feines Farbbild und einen ansprechenden Gesamteindruck, der durch Größe und üppige ausgereifte Schwanzbefiederung und einen schönen hohen Stand gestützt wurde.

In den Kopfpunkten zeigten die blaugesäumten Hähne allerdings ganz unterschiedliche Qualitäten. Während einige der blaugesäumten Tiere sehr schöne Kopfpunkte aufwiesen, blieben bei anderen doch auch große Wünsche im Hinblick auf die perfekte Hufeisennase und einen glatten Kehllappenansatz. Bei den Hennen waren überwiegend Tiere des dunkleren Typs vertreten, die jedoch eine sehr schöne Säumung erkennen ließen und überwiegend tolle Kopfpunkte zeigten. Die Hörnerstellung etwas senkrechter hätte die ausdrucksvollen Hennenköpfe noch weiter perfektioniert. Die Henne helleren Typs von Andrea Höh zeigte leider entwicklungsbedingt noch ein unsauberes Zeichnungsbild. Dafür hatte diese Henne eine hervorragende kompakte und doch elegante Form und Oberlinie.

Weiß
Die ausgestellten weißen La Flèche von Jochen Schmauch hatten dem Zuchtstand entsprechend eine hohe Qualität. Die zwei gezeigten Althennen überzeugten insbesondere in Stand, ausgesprochen schöner Form und Farbe. 




Der gezeigte junge Hahn fiel hingegen etwas ab. Er war noch nicht voll ausgereift, wirkte noch etwas schmächtig und auch im Kopf -insbesondere den Ohrscheiben- gab es einiges zu wünschen.  

Gesperbert 
La Flèche in gesperbert (2,2 jung) wurden von Petra Penndorf präsentiert. Die Hennen konnten SG 93 und SG 94 erreichen und waren vom Gesamteindruck, Form und Farbe sehr ansprechend. Den Hähnen fehlte es allerdings einfach deutlich an Größe und Volumen eines typvollen La Flèchehahnes. Der Kopf des besten gesperberten Hahns hingegen war ein echter Hingucker. Wirklich eine perfekte Hörnerausprägung! Die beste aller in Ronneburg präsentierten La Flèchehähne. 

Fast alle seltenen Rassen bedürfen ein wenig Fingerspitzengefühl bei der Bewertung und auch der weiteren Zuchtentwicklung. Gilt es doch die seltenen Rassen in ihren zentralen und authentischen Kernmerkmalen zu erhalten. So eine HSS bietet tolle Möglichkeiten sich mit den Feinheiten der seltenen Rasse noch vertrauter zu machen und sich mit Züchtern dieser Rassen auszutauschen und wertvolle Tipps zu erhalten. Eine Teilnahme an einer HSS der eigenen Rassen kann einem Züchter nur sehr empfohlen werden!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Teuflisch gute Entwicklung

Die Jungtiere vom Sommerschlupf
Die Jungtiere aus dem Sommerschlupf sind nun vierzehn Wochen alt. Sie entwickeln sich hervorragend. Ich kann sogar sagen am Besten von meinen bisher aufgezogenen La Flèche.


Aufgrund meiner bisherigen Beobachtungen hatte ich ja von Anfang an den Eindruck, dass La Flèche etwas anderen Entwicklungsabläufen folgen als die meisten anderen Hühnerrassen. Dies bestätigt sich mit jeder neuen Aufzucht! Es lohnt sich offensichtlich die Fütterung gezielt danach auszurichten. 

In der jetzigen Entwicklungsphase wirken meine Jungtiere etwas schlaksig und es ist teilweise lustig anzuschauen, wie sie wie Störche umherschreiten. Das extreme Wachstum der Gliedmaßen in diesem Alter birgt jedoch auch Gefahren. Besonders im Hinblick auf Knochenstabilität und krumme Zehen ist äußerste Vorsicht geboten. Ich habe bei der Aufzucht meiner Wiesenteufelchen die Erfahrung gemacht, dass etwa ab der 12.-13. Woche das extreme Wachstum der Gliedmaßen einsetzt. Daher füttere ich ab dann für etwa 3 Wochen weniger eiweißreich und dafür kalziumreicher. Zudem bekommen sie täglich Löwenzahn um einen K1 Mangel gar nicht erst entstehen zu lassen und regelmäßig Bierhefe für die Förderung eines harmonischen Wachstums. 

Betrachte ich mir meine Jungtiere aus dem Sommerschlupf, so habe ich eine Riesenfreude. Kann man doch inzwischen auch den wunderbar hohen Stand bei den meisten Teufelchen sehen, der ein wesentliches, besonders erwünschtes Merkmal der La Flèche ist. Denn, zu hoch stehend gibt es bei dieser Rasse nicht.

Die Entwicklung geht weiter...

Donnerstag, 21. August 2014

„Herr“ der richtigen Ringe?

Beringen und Geschlechterbestimmung von La Flèche 
Ein Beringen der La Flècheküken ist ca. in der 6. Lebenswoche möglich. Für Hähne ist die Ringgröße 20 vorgesehen und für Hennen ein 18er Ring. 


Gerade für Anfänger ist es sinnvoll in unsicheren Fällen eine Doppelberingung vorzunehmen. 

Die Bestimmung der Geschlechter gestaltet sich bei den La Flèche Jungtieren dieses Alters meist noch etwas schwierig. Obgleich es einige Anhaltspunkte gibt, ist es nicht immer eindeutig. Ein Indiz für die Geschlechtsbestimmung ist auf jeden Fall Größe und Gewicht. Der Gewichtsunterschied zwischen Hahn- und Hennenküken beträgt im Alter von 6 Wochen teilweise bereits 100g bis nahezu 200g. In solchen Fällen ist es eindeutig. Es gibt jedoch meist auch zahlreiche Jungtiere, die ihr Geschlecht zu diesem Zeitpunkt nicht so offensichtlich zeigen. Besonders bei Tieren französischer Abstammung sind auch große kräftige Hennen zu beobachten, die leicht als Hähne eingeschätzt werden.

Neben dem Gewicht sind auch die Entwicklung von Hörnchen und Kehllappen gut für eine Einschätzung heranzuziehen. Hennen haben meist zu diesem Zeitpunkt noch sehr kleine, zierliche Hörnchen und Kehllappen, während Hähne hier schon weiter entwickelte Merkmale zeigen. Doch auch hier gibt es teilweise Ausnahmen. Einige Hähnchen sind einfach Spätentwickler.

Die Läufe können auch einen Hinweis geben. Hähne haben meist bereits deutlich kräftigere Gliedmaßen.

Alles in Allem ist mit etwas guter Beobachtungsgabe ein guter Teil der heranwachsenden La Flècheküken im Hinblick auf ihr Geschlecht für eine einfache Beringung zu bestimmen. Obwohl ich mir mit jeder La Flèche Aufzucht etwas sicherer bin, werden wohl immer Zweifelsfälle eine Doppelberingung erfordern um auf der sicheren Seite zu sein.

Freitag, 1. August 2014

„Schau mir in die Augen Kleines“…

Sirius mein Stern
Nicht nur meine kleine blaugesäumte Henne schmilzt dahin wenn sie dem Junghahn Sirius in die Augen schaut…


Diese klaren feurig orangefarbenen Augen sind genau das was La Flèche haben sollten! 

Die richtige Augenfarbe ist -neben vielfältigen anderen Merkmalen- auch ein wesentlicher Aspekt für die Auswahl geeigneter Tiere für die Weiterzucht. 

Nicht immer ist die ideale Farbe so gegeben wie im Beispiel des gezeigten Junghahns. Die kleine Henne zeigt beispielsweise noch eine weniger klare Ausprägung der Augenfarbe. Das leuchtende Orangerot vermisst man etwas und auch die braunen Sprenkel sind nicht ideal. Im Gegensatz zu dem schwarzen Farbschlag ist bei den blaugesäumten allerdings das Orangerot aber auch nicht zwingend gefordert.

Doch genau wie bei den vielen kennzeichnenden Merkmalen ist es auch hier: Die perfekte Ausprägung in allen Eigenschaften ist eben selten. Hier gilt es etwas Fingerspitzengefühl zu beweisen, wenn man sich Tiere für die weitere Zucht auswählt und kombiniert.

Mal sehen ob mir das gelingt. Noch habe ich die Entwicklung der Jungtiere und auch ihre einzelnen Vorzüge und Wünsche unter Beobachtung. 


…doch Sirius ist auf jeden Fall einer meiner Sterne

Donnerstag, 24. Juli 2014

Silvi und die Italiener

Eine Freundschaft fürs Leben
Viele die den Blog verfolgen haben Silvi ja bereits letztes Jahr als Küken und Jungtier kennengelernt. Inzwischen ist sie eine schöne La Flèche-Henne geworden und sie hat bereits Nachwuchs in diesem Jahr.

 
Die Aufzucht alleine unter Italienern scheint sie irgendwie geprägt zu haben. Während meine anderen La Flèche sich lieber mit Ihresgleichen zusammentun, ist Silvi nach Auflösung der Zuchtstämme lieber wieder mit Italienern unterwegs. Man versteht sich wohl trotz erheblicher charakterlicher Unterschiede. 

Einen gemeinsamen Nenner scheint es auf alle Fälle zu geben: 
..."Lass uns mal schauen, ob es da vorne Leckerli gibt!"

Sonntag, 20. Juli 2014

Zeigt her eure Füße

Entwicklungsbedingte Zehenverkrümmung vermeiden  
Die Füße von La Flèche sind ausgesprochen groß, kräftig und mit recht langen Zehen ausgestattet. In den verschiedenen Wachstumsschüben, die La Flèche in der Jungtierphase durchlaufen ist die Gefahr der Zehenkrümmung nicht zu unterschätzen. Gerade in den extremen Wachstumsphasen sollte man deshalb unbedingt darauf achten ausgewogen zu füttern und somit vorzubeugen.

Krumme Zehen können zwar vielfältige Ursachen haben, doch oft kommt die Knochenverkrümmung in den Zehengliedern bei den La Flèche durch ungünstige Konstellation von Fütterungsweise und Wachstumsschüben zustande.


Es ist sehr wichtig nicht zu eiweißreiches, dafür vitaminreiches Futter anzubieten. Vitamin B, D und K1 sowie Calzium sind hier ganz entscheidend für die gute Entwicklung der Knochen und ihre Stabilität.

Da in unterschiedlichen Haltungsbedingungen auch die individuelle Entwicklung der Jungtiere sehr unterschiedlich ausfallen kann, ist die erhöhte „Gefahrenzeit“ für Zehenkrümmung schwer genau festzumachen. Da sollte jeder Züchter die Entwicklung seiner Jungtiere im Blick behalten.
Einige Anhaltspunkte gibt es allerdings.

In den ersten Wochen vervielfachen La Flècheküken ihr Gewicht. Damit die Knochen adäquat mitwachsen können, sollte man darauf achten, nicht zu eiweißreich zu füttern. Eine Gewichtszunahme über das normale Maß hinaus, kann bereits ungewünschte Auswirkungen auf die noch zarten Kükenfüße haben. Auf die richtige Balance kommt es an. Es ist daher sehr empfehlenswert den Küken bereits sehr früh ergänzend zum herkömmlichen Kükenstarterfutter Möhren (enthalten u.a. Vitamin B, D) und Grünfutter (beispielsweise K1-reichen Löwenzahn oder Brennessel) anzubieten. Bierhefe kann ebenso als ausgezeichneter Lieferant für Vitamin B eingesetzt werden. Sie fördert ein harmonisches Wachstum von Muskeln und Knochen. Eine Zugabe von Buttermilch ins Futter ist für ein Extra an Calcium gut geeignet. 


Besonders ab der 13. Lebenswoche ist nach meinen Beobachtungen ebenso gezielt auf ein adäquates Wachstum und eine ausreichende Verfügbarkeit von K1 und anderen wichtigen Vitaminen zu achten. In dieser Zeit ist meist ein extremes Größenwachstum festzustellen. Man kann sich vorstellen, wie wichtig es ist, dass die zum Aufbau der Knochen benötigten Stoffe in ausreichendem Maße verfügbar sind. Es muss ein stabiles Knochengerüst gebildet werden, was eben bestimmte Bausteine und deren Verarbeitung voraussetzt. Fehlt beispielsweise das so wichtige Vitamin K1, kann der Kalkeinbau in die Knochen nur eingeschränkt erfolgen.
Neben der geeigneten Fütterung ist in diesem Stadium in meinen Augen auch viel Bewegungsfreiheit für die Jungtiere wichtig. Das Gewicht der Jungteufel nimmt dann langsamer zu und die Belastung für die im Aufbau befindlichen Gliedmaßen ist geringer.


Einigen Züchtern mag es auch bereits aufgefallen sein, dass die Gefahr krummer Zehen in Jahren hoher Feuchtigkeit besonders hoch ist. Die Verstärkung der Tendenz kommt zustande, da durch Feuchtigkeit meist eine erhöhte Schimmelbildung vorhanden ist. Um das Gift der Schimmelpilze unschädlich zu machen, benötigt der Geflügelkörper eben genau wie beim Einbau von Kalk in die Knochen das Vitamin K1. Steht zu dieser Zeit nicht genügend davon zur Verfügung, kommt es, bedingt durch den K1-Engpass, zu einem Mangel, einer verringerten Kalkeinlagerung und somit verstärkt zu krummen Zehen.

Auch mancher erfahrene Züchter hat sich schon über krumme Zehen geärgert. Trotz vermeintlich richtiger, abwechslungsreicher Fütterung und viel Auslauf empfiehlt es sich regelmäßig die Füße der heranwachsenden Wiesenteufelchen zu kontrollieren. So kann man in manchen Fällen noch gegensteuern. Ist die Zehenkrümmung jedoch schon stark ausgeprägt, wird jede Bemühung des Eingreifens vergebens sein.

Samstag, 28. Juni 2014

Sommerschlupf im Westerwald

Neue La Flèche Wiesenteufel erblicken das Licht der Welt
In dieser Woche schlüpften hier im Westerwald noch La Flècheküken in schwarz und blaugesäumt. 

Alle geschlüpften Küken sind fit und munter. Ihr Schlupfgewicht lag zwischen 35 und 42g. Ein besonders kräftiges Küken mit 49g ist auch dabei. Die größten Küken stammen hierbei aus einem rein schwarzen Zuchtstamm. Ihre Größe erklärt sich zum einen daraus, dass die schwarzen La Flèche im Allgemeinen etwas größer und kräftiger im Körperbau sind und zum anderen aus der Größe der Bruteier. Sehr interessant anzuschauen sind bei diesem Schlupf auch die verschiedenen Farben, die bei blau-gesäumt fallen.
 



Seltene Hühnerrassen erfordern Flexibilität 
Viele Geflügelzüchter schlagen erst mal die Hände über dem Kopf zusammen wenn ich ihnen von meinem Sommerschlupf erzähle. Es ist klar, dass Wiesenteufel aus so späten Bruten etwas mehr Aufmerksamkeit bei der Aufzucht benötigen und für Ausstellungen in diesem Jahr niemals fertig werden – und doch: Für mich persönlich sind diese Küken äußerst wertvoll! 
 
Leider sind die La Flèche inzwischen so selten, dass man nicht einfach Bruteier bestellen kann. Man muss hier teilweise sehr geduldig sein und am Besten unter den Züchtern Kontakte aufbauen und halten. Ebenso ist es ein absoluter Glücksfall Bruteier von Fremdblut zu bekommen. Da ist man gerne etwas flexibel und muss es wahrscheinlich auch sein. Ein großes DANKESCHÖN an den Züchter, der mir die Bruteier gegeben hat! Auch wenn es schon spät im Jahr zum Brüten war, habe ich mich riesig über diese Bruteier gefreut.

Es ist sehr schade, doch inzwischen wird die La Flèche-Zucht wohl nur noch von einigen Idealisten getragen, die sich von den Schwierigkeiten, die eine so seltene Rasse mit sich bringt, nicht abhalten lassen.

….umso glücklicher bin ich über meinen vitalen teuflischen Nachwuchs.


Bei guter Entwicklung der Küken sind die Tiere im nächsten Zuchtjahr auch schon zur Zucht einsetzbar. Wenn ich mir die Nasen der kleinen Piepser ansehe, freue ich mich schon auf ihre weitere Entwicklung. Einige machen mir bereits einen sehr vielversprechenden Eindruck.

…weitere Berichte über die Sommertruppe der westerwälder Wiesenteufelchen folgen natürlich.

Sonntag, 22. Juni 2014

WM-Orakel mit Houdini

Zu Gast in der WM-Scheune  
Houdini, der kleine blaue Wiesenteufel, war gestern in seinem Heimatort im Westerwald zu Gast in der „WM-Scheune“.
 
Er war eingeladen das Spiel Deutschland gegen Ghana zu orakeln.


Ganz souverän hatte er den Sieg für Deutschland vorausgesagt. 

Was war los Houdini?

Wir verzeihen dir dass du parteiisch bist. Wie hättest du auch ein Unentschieden voraussehen können. 


Haben wir etwa dein kurzes Innehalten falsch gedeutet?

Montag, 16. Juni 2014

Teuflischer Qualitäts-Check

Erste Etappe der Beurteilung der La Flèche Jungtiere
Um ein Gefühl für die Beurteilung der idealen Rassemerkmale der La Flèche zu bekommen, ist es sehr hilfreich den Qualitätsstand der Jungtiere mit erfahrenen Züchtern und Sonderrichtern zu besprechen. Zwar gibt der Standard ja natürlich die Grundlagen für eine Beurteilung vor, doch in den Feinheiten und besonders auch im Hinblick auf ein Fingerspitzengefühl für die Einschätzung und Gewichtung verbesserungswürdiger Merkmale ist eine beratende Fachmeinung äußerst wertvoll.


Gerade als Anfänger in der Zucht der La Flèche ist es daher sehr empfehlenswert sich Tipps und Ratschläge aus den Reihen der Fachleute im Sonderverein einzuholen. 

Bei der Versammlung und Jungtierbesprechung des Sondervereins der Züchter der Haubenhühner und seltene Hühnerrassen am letzten Wochenende hatten alle Mitglieder die Möglichkeit Tiere mitzubringen, mit den Sonderrichtern und anwesenden Züchtern zu besprechen.

Vier der westerwälder La Flèche-Jungtiere wurden auch vorgestellt und bis in wesentliche Details besprochen. Erfreulicher Weise werteten die beiden beurteilenden Experten die grundlegenden Merkmale der betrachteten Jungtiere sehr positiv.


Was kann überhaupt schon beurteilt werden?

Die Wiesenteufel aus den Bruten 2014 hier im Westerwald sind nun 17 und 13 Wochen alt. Eine abschließende Beurteilung der La Flèche Jungtiere ist selbstverständlich noch nicht möglich, doch wesentliche Merkmale können für eine erste Beurteilung schon herangezogen werden.
 

Die Standhöhe, grundsätzliche Formgebung und vor allem auch die Ausprägung der aufgewölbten Nase, die Ausbildung des Hufeisens und der Oberschnabel sowie die Veranlagung der Augenfarbe sind bereits grundsätzlich beurteilbar.

Die Hörnchen können erst einmal nur mit Vorbehalt bewertet werden, da sich hier noch einiges zum Positiven oder Negativen verändern kann. Sind in diesem Alter allerdings die Hörnchen gerundet, schön gerade und gleichmäßig lang ist dies sehr positiv zu betrachten.


Eine Beurteilung der Farbe ist bei den La Flèche Jungtieren erst mit der 2. Feder sinnvoll, da sich hier meist noch große Veränderungen zeigen. Ein Beispiel hierfür sind weiße Federn im ersten Gefieder. Sie sind zunächst einmal gar nicht kritisch einzuschätzen, denn meist verschwinden sie nach dem Federwechsel komplett. Bleibt die weiße Färbung allerdings, so ist dies selbstverständlich als fehlerhaft (als sog. Schilf) einzustufen. Bei der zweiten Feder ist grundsätzlich auf eine einheitliche Durchfärbung zu achten. Bei den Jungtieren des schwarzen Farbschlags kann man auch bereits die Veranlagung für einen guten Grünglanz auf der Feder erahnen. Beim blau-gesäumten Farbschlag können aufgrund der neuen Federn auch schon Rückschlüsse auf die Qualität der Säumung gezogen werden.

Ich persönlich kann nur empfehlen sich dem rassebetreuenden Sonderverein anzuschließen wenn man ernsthaft La Flèche züchten möchte und sich die Feinheiten der Rassebeurteilung einarbeiten will. Zwar kann man sich vieles auch durch Selbststudium aneignen, doch eine qualifizierte Fachmeinung und eine Bestätigung der eigenen Beobachtungen bringt einen Zuchtanfänger der Rasse doch zielgerichteter voran. 


Nach dieser ersten Etappe bei der Beurteilung gilt es abzuwarten, wie sich die kleinen Wiesenteufel weiter entwickeln….

Sonntag, 4. Mai 2014

Teuflisch knifflig – Der La Flèche Farbschlag blau-gesäumt

Der blaue Farbschlag ist für die meisten sehr attraktiv, hat jedoch auch besondere Herausforderungen. Zu den primären Zuchtschwerpunkten bei den La Flèche -wie Hörnerkamm, Hufeisennase und Leistungswerten- kommt noch die Spalterbigkeit sowie die Schwierigkeit der passenden Farbe und gleichmäßigen Säumung. 



Um zu verstehen wie sich die Farbe Blau bzw. hier bei den La Flèche blau gesäumt verhält muss man sich mit einigen Basisinformationen vertraut machen.

Der blau-gesäumte Farbschlag – auch oft als Andalusierblau bezeichnet- ist im eigentlichen Sinn ein aufgehelltes Schwarz. Die blaue Gefiederfarbe wird durch eine Verdünnung des Schwarzpigments hervorgerufen. Durch mehr oder weniger starke Pigmenteinlagerungen in der Feder erscheint das Farbbild splash, blau oder schwarz.

Kleiner Exkurs in die Vererbung
Der Erbgang des blaugesäumten Farbbildes wurde von Bateson und Punnet entschlüsselt. Diese stellten fest, dass blau stets im heterozygoten (mischerbigen) Zustand vorliegt und deshalb in der Nachzucht aus blauen Tieren statistisch 50% blaue, 25% schwarze und 25% splashfarbige Tiere fallen.

Für die Aufhellung der Farbe verantwortlich ist eine dominant wirkende Erbinformation (Allel Bl, auch als Faktor Andalusierweiß benannt), die eine durchgängig schwarze Pigmentierung unterdrückt. Bei splashfarbigen Tieren liegt Bl (dominant) reinerbig vor (Bl/Bl), sodass die Tiere schmutzig-weiß mit graublauen Flecken erscheinen. Die blauen Tiere weisen bl/Bl auf, haben mit bl eine rezessive Komponente und somit wird die Pigmentierung lediglich zur Hälfte unterdrückt. Das geringer vorhandene Pigment wird dann je auf die Hälfte der Federzelle eingelagert und führt somit durch die verteilte Einlagerung zu Lichtbrechungseffekten, die das Federkleid blau erscheinen lassen. Trägt ein Tier die Erbinformation bl/bl (doppelt rezessiv) wird die schwarze Pigmentierung voll ausgeprägt und das Tier zeigt ein schwarzes Farbbild.

Blau ist nicht gleich Blau

Wer nun denkt, er wäre bereits am Ziel, sobald er blaue Küken hat, der muss leider enttäuscht werden. Noch lange nicht jedes blaue Küken erfüllt die Idealanforderungen an das blau-gesäumte Farbbild. Die Ausprägung des Blautones kann sehr unterschiedlich ausfallen. 











Neben dem beschriebenen gibt es zudem natürlich zahlreiche andere Faktoren/ Erbinformationen, die Einfluss auf die Ausprägung des Gefiederfarbbildes haben.
Man geht davon aus, dass bei der Merkmalausprägung unter anderem ein sog. Farbbildungsfaktor und ein Ausbreitungsfaktor für schwarzes Pigment wesentlichen Einfluss nehmen. Auch die Lauffarbe scheint eine mitbestimmende Rolle bei der Ausprägung der blauen Gefiederfarbe zu spielen.

Im Hinblick auf das möglichst perfekte Ausstellungstier ist der blau-gesäumte Farbschlag also eine kniffelige Angelegenheit, doch der Anblick der Tiere dieses Farbschlags ist einfach faszinierend. Zudem ist es auch besonders spannend mit den Farbnuancen züchterisch zu arbeiten bzw. Erfahrungen damit zu sammeln.

Sonntag, 6. April 2014

Von Teufeln und Engeln mit Hörnern

Wilde Kreaturen, sensibles Wesen

Das Wesen der La Flèche kann je nach Einflüssen sehr unterschiedlich ausfallen. So wild und verwegen wie sie aussehen, können sie auch sein wenn es um die Verteidigung ihrer Hennen geht. 


Aggressive Exemplare sind jedoch zum Glück die Ausnahme. Nach meiner Erfahrung entwickeln die meisten von ihnen sich zu wahren Engeln mit Hörnern. Sie kümmern sich hervorragend um ihre Hennen. Sei es mit Begleitschutz, Wache vor den Legenestern oder dem Locken für Futter und bereiten den Hennen auch schon ab und an die Legenester vor um sie dorthin zu locken.


Was ich bisher auch beobachten konnte, sind La Flèche auch im Sozialverhalten und der Einordnung innerhalb der Rangordnung besondere Sensibelchen. Schon bei der Aufzucht der Jungtiere kann sich das stark bemerkbar machen. Die Rangniedrigsten entwickeln sich da teilweise verzögert, sodass es sogar Sinn macht manche Tiere in einer separaten Gruppe aufzuziehen.

La Flèche sind auch besonders aktiv und wachsam. Diese erhöhte Sensibilität gegenüber allen Gegebenheiten ihrer Umgebung hat ihnen auch den Ruf eingebracht besonders scheu zu sein. Scheu trifft es allerdings nicht. Vielmehr gehört eine erhöhte Grundaufmerksamkeit zu ihrem Wesen. Es liegt somit sehr an der Art und Weise der Haltung wie ein Wiesenteufelchen sich im Umgang mit dem Menschen und in der Gruppe zeigt.

Sonntag, 16. Februar 2014

Das Wiesenteufelchen „Eis “

Das erste westerwälder La Flèche-Küken im Zuchtjahr 2014
Bereits in den frühen Morgenstunden des regulären Schlupftages war es zu beobachten: Ein teuflisches Ei, das am Vorabend bereits leicht, fast unmerklich angepickt war, wurde nun mit Hochdruck von Innen bearbeitet. Bereits nach wenigen Minuten war es geschafft. Selten habe ich ein Küken so schnell schlüpfen sehen….


"Eis", ein kräftiges Küken, geschlüpft aus einem Brutei von 60g und mit einer Farbe wie eisiger, blausilber schimmernder Raureif. WUNDERSCHÖN und dazu mit einer vielversprechenden Hufeisennase die das Züchterherz noch höher schlagen lässt. 




Spekulationen zufolge soll es sich bei Eis um ein kleines Hähnchen handeln, weil es zuerst schlüpfte. Na zu 50% ist die Annahme zumindest richtig. 


Es wird sich zeigen... Entwicklungsberichte werden folgen...